Zusammen in guten wie in schlechten Zeiten – Sonja und Erwin Heitzmann feierten Goldene Hochzeit


Kennen gelernt haben sich die beiden in Kürzell (Ortenaukreis) auf einer Silvesterfeier der Schwester von Erwin Heitzmann. Bereits ein Jahr später fassten sie den Entschluss zu heiraten. „Nur so war es damals überhaupt möglich, als Paar eine gemeinsame Wohnung zu beziehen“, erinnert sich Sonja Heitzmann an die einstmals strengen gesellschaftlichen Regeln.

Geheiratet wurde dann am 17.9.1970. Ein Jahr später machte Erwin Heitzmann seine Meisterprüfung. 1972 wagten er und seine Frau den Sprung in die Selbständigkeit und pachteten die ehemalige Bäckerei Stiefvater in Kirchhofen. Seither waren die beiden auch beruflich ein Team: Er hat gebacken und sich um die Kundenakquise gekümmert, sie hat verkauft. 1973 kam Sohn Amadeus auf die Welt und drei Jahre später seine Schwester Rebekka. Beide Kinder waren von Anfang an in das Familienunternehmen miteingebunden. Sohn Amadeus verbrachte sogar seine ersten Lebensjahre quasi zwischen Verkaufstresen und Backstube, „denn damals gab es ja noch keine Kita-Plätze für Kinder unter drei Jahren“, wie Sonja Heitzmann ihre ersten Jahre als Mutter und berufstätige Frau beschreibt.

1975 erfolgte dann der Umzug in den Krozinger Ortsteil Biengen, wo sich bis heute die Zentrale und die Produktionsstätte des Familienunternehmens Heitzmann befndet. Aber nur in der Backstube stehen, das war nichts für Erwin Heitzmann. Der Unternehmer in ihm ließ ihn früh Trends und Potenziale erkennen. Und so hat er nicht nur sehr erfolgreich seinen Kundenstamm erweitert, sondern wurde mit seinem seit den 1980er Jahren expandierenden Filialnetz zum Trendsetter in der Branche. Alles begann mit der „Filiale 1“, der ehemaligen Bäckerei Alber in der Joseph-Vomstein-Straße in Bad Krozingen. Heute gibt es 112 Heitzmann-Filialen, von Hohberg in der Ortenau bis Rheinfelden an der Schweizer Grenze.

Dabei konnte Erwin Heitzmann stets auf die Unterstützung seiner Familie zählen. Seine Frau, die bis heute im Unternehmen mitarbeitet, sein Sohn Amadeus, der seit 2000 als Geschäftsführer tätig ist, sowie Tochter Rebekka, die im Unternehmen für den Bereich Mitarbeiterentwicklung zuständig ist.

Bei allen Expansionsplänen stand für das Ehepaar aber immer die Familie im Vordergrund. Es sollte allen gut gehen, das war für Erwin Heitzmann oberste Priorität, ebenso wie der Familienzusammenhalt. Darüber hinaus war es dem Unternehmer-Ehepaar wichtig, seinen Kindern frühzeitig beizubringen, Verantwortung zu übernehmen und als Familie auch gesellschaftliches Engagement zu zeigen. Ein Engagement, von dem bis heute nicht nur der SC Freiburg proftiert, dessen Jugendfußballschule von den Heitzmanns gesponsert wird, sondern auch viele andere Vereine und so manche Veranstaltung in der Region. Erwin Heitzmann hat sich zudem auch politisch engagiert. 20 Jahre lang saß er für die Bad Krozinger CDU im Gemeinderat. Seit 2014 gestaltet seine Tochter als Gemeinderätin die Entwicklung der Stadt aktiv mit.

Das Unternehmen sicher in den Händen der nächsten Generation wissend, wäre es für das Ehepaar jetzt eigentlich an der Zeit gewesen, wieder mehr gemeinsam zu unternehmen, mehr Zeit mit den Enkelkindern zu verbringen und ihrer Passion, dem Reisen nachzugehen. Aber leider hat es das Schicksal anders gemeint. Krankheitsbedingt befndet sich Erwin Heitzmann zur Zeit im Bad Krozinger Parkstift. Trotzdem ist Sonja Heitzmann dankbar dafür, dass es ihrem Mann den Umständen entsprechend gut geht. Das ist alles, was für sie zählt.

Und vielleicht liegt darin auch der Erfolg ihrer Beziehung, so wie es Sonja Heitzmann beschreibt: „Wir sind füreinander da – so wie wir es uns vor 50 Jahren versprochen haben: In guten wie in schlechten Zeiten.“ Ortsvorsteher Benjamin Borgas und BM Kieber gratulieren dem Ehepaar Sonja und Erwin Heitzmann zur Goldenen Hochzeit