Auf dem Weg zur digitalen Schullandschaft


Eines dieser digitalen Projekte, mit denen die Stadt Bad Krozingen ihre Schulen zukunftsfähig ausstatten wird, läuft derzeit als Pilotprojekt an der Grundschule im Ortsteil Tunsel. Hier wird gerade der Einsatz einer digitalen Tafel im Unterricht getestet. „Diese soll künftig die klassischen Schultafeln an allen Bad Krozinger Grundschulen ersetzen“, so Bürgermeister Kieber, der sich in Tunsel von Schulleiterin Ann-Kathrin Blessing in die vielfältigen Möglichkeiten des Einsatzes im Unterricht einführen ließ. Bei den digitalen Tafeln handelt es sich um eigenständige Computer mit einem großen Monitor, die über WLAN auch ins Internet eingebunden sind. Dabei können die Tafeln, ebenso wie ihre analogen Vorgänger, beschrieben werden oder auch dazu genutzt werden, den Inhalt von digitalen Lehrbüchern darzustellen oder im Internet zu recherchieren. Rund 4500 Euro kostet eine solche digitale Tafel, deren Finanzierung sowohl über Bundes- als auch Landesfördermittel erfolgt.

Um die umfangreichen Digitalisierungsmaßnahmen gemeinsam mit allen Beteiligten voranzutreiben, wurde in Bad Krozingen bereits im Mai 2018 die AG „Digischool“ gegründet. Im Rahmen der Projektgruppensitzungen stimmt sich die Stadtverwaltung regelmäßig mit Vertretern aller Schulen ab, um die verschiedenen Digitalisierungsprojekte zu planen.

So konnten im vergangenen Schuljahr bereits mehrere Maßnahmen umgesetzt werden, wie zum Beispiel die Implementierung einer Schulverwaltungs-Cloud zur Digitalisierung des Verwaltungsnetzes sowie die Einführung der digitalen Schülerkartei ASV-BW an allen Ortsteil-Grundschulen. Die Max-Planck-Realschule verfügt bereits in allen Klassenzimmern über eine digitale Lösung aus Whiteboard und Beamer. Dort wurde nun zusätzlich das WLAN flächendeckend ausgebaut. An der Landeck-Schule wurde ein neuer Server installiert und die Grundschule in Tunsel erhielt Anfang September eine digitale Tafel. Darüber hinaus wurden, im Zuge des Sofortausstattungsprogramms von Bund und Land, Tablets für den Home-Schooling Unterricht bestellt.

Ziel ist es, an allen Bad Krozinger Schulen die bestmöglichen Voraussetzungen für digitales Unterrichten zu schaffen. Im Fokus steht daher die Implementierung einer zuverlässigen digitalen Infrastruktur, die digitale Ausstattung der Schulräume, die Vernetzung von Lehrern, Eltern und Kindern sowie die Ausstattung mit geeigneten mobilen Endgeräten für den Unterricht. Hierfür werden derzeit in Abstimmung mit allen Schulen sogenannte Medienentwicklungspläne erarbeitet. Diese geben den Rahmen für einen pädagogisch sinnvollen Einsatz von digitalen Medien im Unterricht vor und sind daher eine der entscheidenden Voraussetzungen, um Fördergelder aus dem „Digitalpakt Schule“ beantragen zu können.

Im Rahmen des „Digitalpakt Schule 2019 - 2024“ stehen der Stadt Bad Krozingen insgesamt über 700.000 € an Fördergeldern für den digitalen Ausbau ihrer Schulen zur Verfügung. Geld, das, wie Bürgermeister Volker Kieber betont, allerdings ausschließlich für die Anschaffung der benötigten technischen Infrastruktur verwendet werden kann. Die Kosten für Wartung und Support müssen vom Schulträger fnanziert werden. Weitere Kosten entstehen durch die notwendigen Schulungen für die Lehrkräfte. Hier sieht Bürgermeister Kieber auch das Land in der Verantwortung, das Thema Digitalisierung nicht nur bei der Lehramtsausbildung stärker in den Fokus zu rücken, sondern sich auch für entsprechende Fortbildungsmaßnahmen der heutigen Lehrerschaft zu engagieren.


Vorstellung des Pilotprojektes Digitale Tafel an der Grundschule Tunsel

V.l.: Rektorin Ann-Kathrin Blessing, Bürgermeister Volker Kieber und Tobias Schneider, Dezernent für Bildung, Soziales, Mitarbeiterservice & Digitalisierung, bei der Vorstellung des Pilotprojektes "Digitale Tafel" an der Grundschule Tunsel.