Symbolische Grundsteinlegung für die „Neue Mitte“


„Wir sind stolz darauf, diese für Bad Krozingen so wichtige Baumaßnahme ausführen zu dürfen“, begrüßte Klaus Ruppenthal, Vorstand der Wohnbau Baden AG, die zahlreichen Gäste, die der Einladung zur Grundsteinlegung gefolgt waren. Handelt es sich doch bei der Umgestaltung der Stadtmitte um ein zentrales städtebauliches Vorhaben und um das Herzstück der städtischen Innenstadtentwicklung an der alten B3. Klaus Ruppenthal versprach denn auch, dass hier mit Sicherheit keine „08/15-Gebäude“ entstehen würden, stattdessen eine hochwertige und durchdachte Architektur, die Platz für Wohnen, Gewerbe und Gastronomie gleichermaßen bieten werde.

Insgesamt entstehen auf dem neuen Rathausplatz drei energiesparende Wohn- und Geschäftshäuser mit einem KFW-Effzienz Standard 55, mit dem die Gebäude deutlich über dem gesetzlich geforderten Energieeffzienz-Standard für Neubauten liegen werden. Ausgestattet wird das Gebäudeensemble zudem mit einem Blockheizkraftwerk, das darauf ausgelegt ist, auch den noch in Planung befndlichen Rathausanbau mit einzubinden. Des Weiteren ist eine Tiefgarage mit 18 Stellplätzen geplant.

Peter Johannes Dörr, vom Planungs- und Architekturbüro Dörr/ Irrgang aus Freiburg, bedankte sich bei der Stadt Bad Krozingen für ihren Mut, eine neue bauliche Ortsmitte zu schaffen. Sowohl Dörr als auch Ruppenthal machten in diesem Zusammenhang aber auch noch einmal deutlich, dass man mit Fertigstellung der Gebäude nur die bauliche Grundlage für eine neue innerstädtische Aufenthaltsqualität liefern könne. Danach liege es an der Stadt und ihren Partnern, für eine entsprechende Belebung zu sorgen. Mut wünschten beide auch der Verwaltung und dem Gemeinderat bei der Entscheidung über die künftige Verkehrsführung in diesem Bereich. Ob Fußgängerzone oder lediglich verkehrsberuhigte Zone – hier gelte es nun, sich rasch auf ein entsprechendes Verkehrskonzept zu einigen.

„Uns fehlte bisher ein attraktives Zentrum mit entsprechenden Sicht- und Wegeverbindungen, das den heutigen Anforderungen an ein innerstädtisches Stadtleben gerecht wird, so Bürgermeister Volker Kieber in seinem Grußwort, in dem er auch noch einmal auf die Entwicklung dieses innerstädtischen Sanierungsabschnittes einging. Das heutige Konzept fußt nicht zuletzt auf einem eineinhalbjährigen intensiven Bürgerbeteiligungsprozess, der vom Institut für Stadt- und Regionalentwicklung der Hochschule Nürtingen-Geislingen (IfSR) professionell begleitet und moderiert wurde. Mehr als 150 Bürgerinnen und Bürgern entwickelten in Bürgerwerkstätten und Workshops entsprechende Konzepte zur Innenstadtentwicklung und stellten diese auch im Gemeinderat vor. Mit den Ergebnissen ging es dann in den von der Stadt ausgelobten städtebaulichen Investoren-Wettbewerb, der durch eine externe Jury, unter der fachlichen Leitung von Professor Leonhard Schenk von der HTWG Konstanz sowie Professor Alfred Ruther-Mehlis von der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, begleitet wurde. Dabei seien, laut Bürgermeister Kieber, ein Großteil der Forderungen der Bürgerinnen und Bürger umgesetzt worden, „auch wenn es, wie es sich viele gewünscht hätten, dann doch keine Markthalle nach Freiburger Vorbild wurde, da wir damit letztendlich unsere bestehende gewerbliche Infrastruktur gefährdet hätten“, erklärte der Bürgermeister.

Mit dem Bauprojekt wird auch eine gestalterische Aufwertung des Rathausplatzes erfolgen. Ein entsprechendes Gestaltungskonzept, mit neuem Stadtgrün und einer innovativen Beleuchtung, hatte der Gemeinderat bereits vor der Sommerpause verabschiedet. In die Planungen miteinbezogen wird dabei auch die St. Alban-Kirche, die sich dadurch optisch auch wieder mehr zu den Bürgern hin öffnen soll.

Aber nicht nur die Zukunft, sondern auch die Vergangenheit war Thema bei der Grundsteinlegung. Bei den von November 2019 bis Juni 2020 parallel zu den Bauarbeiten durchgeführten archäologischen Ausgrabungen auf dem Rathausplatz gab es so manch positive Überraschung. Immerhin wurden dabei, neben wichtigen Funden aus der Römerzeit, auch zweifelsfrei die Reste der mittelalterlichen Bad Krozinger Ortsburg gefunden. Für Bürgermeister Kieber ein ganz wichtiger Beitrag zur Bad Krozinger Stadtgeschichte und der defnitive Beweis: Die „Neue Mitte“ ist die wahre Mitte der Stadt Bad Krozingen.


Symbolische Grundsteinlegung für Bad Krozingens Neue Mitte

In den Grundstein legten (v.l.) Klaus Ruppenthal von der WOBAG, das Architekten- und Planerteam Peter Dörr und Frank Irrgang und Bürgermeister Volker Kieber unter anderem eine Tageszeitung, Baupläne sowie weitere Dokumente und Gegenstände.
Foto: WOBAG