Bad Krozingen begrüßt Stabilisierungshilfe der Landesregierung für die kommunalen Thermen


Das vom Tourismusministerium erarbeitete „Stabilisierungsprogramm für die Leitökonomie Tourismus“ umfasst dabei ein Investitionsprogramm für Tourismusbetriebe in Höhe von bis zu zwölf Millionen Euro, eine Stabilisierungshilfe für kommunale Thermen in Höhe von 15 Millionen Euro sowie Mittel für ein innovatives Tourismusmarketing im Inland und grenznahen Ausland in Höhe von bis zu acht Millionen Euro.

In einer Pressemitteilung vom 17.11.2020 erläutert Tourismusminister Guido Wolf die Entscheidung der Landesregierung: „Es geht jetzt darum, Perspektiven zu schaffen und den Tourismus als wichtige Leitökonomie in unserem Land wieder zu seiner vorherigen Stärke zurückzuführen. Besonders wichtig ist auch, dass wir nun 15 Millionen Euro bereitstellen und den kommunalen Thermen dringend notwendige Hilfen zukommen lassen können. Baden-Württemberg ist Bäderland Nr. 1 – das muss auch so bleiben. Die kommunalen Thermen sind bislang durch die Raster sämtlicher Hilfsprogramme gefallen, daher müssen wir dort handeln.“

Was bedeutet dieser Beschluss für Bad Krozingen?

Die Kur- und Bäder GmbH kann nun mit einer Unterstützung im höheren 6-stelligen Bereich rechnen. Geld, das dringend benötigt wird, um die Corona-bedingten Einnahmen-Ausfälle zumindest zu einem Teil kompensieren zu können. Dies auch unter dem Aspekt, dass gerade jetzt durch die bereits begonnene Erweiterung der Vita Classica-Therme, mit der man den Betrieb zukunftsfähig aufstellen will, auch noch größere Investitionen anstehen.

Bürgermeister Volker Kieber:
"Sowohl für die Kur- und Bäder GmbH als auch für die Stadt Bad Krozingen als Hauptanteilseigner haben die Auswirkungen der Corona-Pandemie bereits jetzt schon ein dramatisches Ausmaß angenommen. Um die finanziellen Ausfälle, sowohl im Kur- und Thermenbetrieb als auch bei den Einnahmen aus Kurtaxe und Fremdenverkehrsabgabe, welche die Stadt an die Kur- und Bäder GmbH weiterleitet, kompensieren zu können, wird die GmbH an ihre Substanz, sprich an Rücklagen in Form von Eigenkapital gehen müssen. Dies bedeutet auch, dass wir bereits jetzt schon sagen können, dass wir durch die Corona-bedingten Einnahmen-Ausfälle Ausgaben haben, die nicht mehr im städtischen Ergebnishaushalt ausgeglichen werden können. So wie uns geht es auch vielen anderen Kommunen, die Anteilseigner von Kur- und Bädereinrichtungen sind. Wir haben deshalb erleichtert zur Kenntnis genommen, dass sich die Landesregierung dieser Problematik gegenüber offen gezeigt hat und bereit ist, hier die nötige finanzielle Unterstützung zu leisten.“

Kurdirektor Rolf Rubsamen:
„Großer Dank gebührt dem Tourismus-Minister Guido Wolf für den tollen engagierten Einsatz für die kommunalen Bäder in Baden-Württemberg. Auch viele Abgeordnete aller Parteien im Landtag haben letzten Endes die Aktivitäten des Heilbäderverbandes unterstützt. Als Leiter des Arbeitskreises Marketing für alle Heilbäder in Baden-Württemberg war es mir ein besonderes Anliegen, Aktivitäten, Ideen und Argumente zu entwickeln, dass für die 30 kommunalen Bäder in Baden-Württemberg ein Sonderprogramm aufgelegt wird. Die Einrichtungen sind wichtige Infrastruktureinrichtungen für Leistungsträger wie Hotels, Restaurants, Einzelhändler, Tourismus-Dienstleister usw. Außerdem bilden die Gesundheitsthermen im Rahmen der Daseinsfürsorge einen wichtigen Anbieter für medizin-therapeutische Behandlungen, gerade auch für kranke, ältere und behinderte Menschen oder auch, im Rahmen der Prävention, für die gesamte Bevölkerung. Auch die Bürgerinnen und Bürger vor Ort und mit einem Einzugsbereich von 30 bis 60 Minuten, freuen sich über vielfältige Angebote und funktionierende Mineral-Thermalwasser-Thermen. In Corona-Zeiten besteht deshalb die Gefahr, dass diese Thermen unter die Räder geraten und größere wirtschaftliche Probleme erleiden müssen. Meine Kollegen und ich arbeiten sehr hart daran, dass wir mit ausgeklügelten Hygienekonzepten möglichst bald wieder in Betrieb gehen können.“