Platz für Retter – Wenn falsches Parken Feuerwehr und Rettungsdienste behindert


Wer dringend auf Hilfe durch den Rettungsdienst oder die Feuerwehr wartet, dem erscheinen fünf Minuten wie Stunden. Wenn die Hilfeleistenden durch zugeparkte Straßen oder zugestellte Zufahrten nicht zum Einsatzort kommen, Drehleitern nicht optimal platziert werden können oder auch Hydranten zugeparkt werden, dann kann es für die Hilfesuchenden unter Umständen lebensgefährlich werden.

Aus diesem Grund haben die Bad Krozinger Feuerwehr und der städtische Sicherheits- und Ordnungsdienst eine Befahrung mit dem Drehleiter-Fahrzeug sowie der Löschfahrzeuge durch Bad Krozingen und die Ortsteile organisiert. Dabei wollte man besondere Eng- und Gefahrenstellen dokumentieren. Mit dabei, Bürgermeister Volker Kieber und die Ortsvorsteher*innen, die sich ein Bild von der Situation machen wollten.

Mit 10 bis 12 Metern Länge zählen die Löschfahrzeuge nicht zu den größten Gefährten im LKW-Bereich, sie sind aber groß genug, um unter Umständen stecken zu bleiben. Ebenso das Drehleiterfahrzeug, bei dem vorne noch ein Überstand von ca. 1.5 Metern hinzukommt. Deshalb muss stets eine Durchfahrtbreite von 3 Metern gegeben sein. Dies ist so auch in der Straßenverkehrsordnung festgeschrieben, wobei der Gehweg dabei nicht zur Fahrbahn zählt, wie viele glauben.

Dabei sind es nicht nur Falschparker, die ein Problem darstellen, sondern beispielsweise auch nicht zurück geschnittene Bäume und Sträucher oder direkt auf die Durchfahrtsgrenze gebaute Garagen und Carports, die eine Durchfahrt für die Drehleiter schwierig oder sogar unmöglich machen können.

Schwerpunkt in der Kernstadt ist die Parksiedlung. Hier stehen abends und nachts die Autos wie an der Perlenschnur aufgereiht. Zudem wird in Kurven, auf markierten Sperrflächen und sogar vor den Feuerwehrzufahrten geparkt. Mehrmals musste hier die Drehleiter den Rückwärtsgang einlegen und zurückfahren, weil ein Durchkommen unmöglich war.

Auch in den Ortsteilen machen falsch abgestellte Fahrzeuge der Feuerwehr zu schaffen. So zum Beispiel in Biengen: Ohne Einweiser, der das 14 Tonnen schwere Fahrzeug millimetergenau an einem parkenden Transporter vorbeilotste, wäre eine Weiterfahrt nicht möglich gewesen. Im Ernstfall hätte man hier wertvolle Minuten verloren. Hier war Millimeterarbeit gefragt, um das Löschfahrzeug an dem parkenden Transporter vorbei zu lotsen.

Bürgermeister Volker Kieber, der sich bei der Befahrung ein Bild von den teils massiven Auswirkungen durch falsches Parken machen konnte, appelliert deshalb auch an die Vernunft und die Verantwortung der Fahrer*innen, ihre Fahrzeuge richtig abzustellen und sich an die Regeln der Straßenverkehrsordnung zu halten. “Ein prüfender Blick rundherum, um sicher zu gehen, dass man auch niemanden blockiert, kann im Ernstfall Leben retten!“

Nach der Aktion wird nun der Fachbereich Sicherheit und Ordnung prüfen, an welchen Stellen im Stadtgebiet nachgebessert werden muss, um die Situation zu entspannen. Sei es durch entsprechende Beschilderung, Bodenmarkierungen, aber auch Kontrollen und gegebenenfalls Verwarnungen durch den Gemeindevollzugsdienst.