Gemeinsam die Klimaneutralität in der Region voranbringen -


Stolze 60 Seiten umfasst der Schlussbericht, den der Bürgerschaftsrat im Projekt „ERDWÄRME BREISGAU“ am Dienstag, 24. Mai 2022, im Kurhaus Bad Krozingen präsentiert hat. Im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung stellten sieben Sprecher*innen des Bürgerschaftsrats den Bericht vor und überreichten ihn der Vorhabenträgerin badenova sowie den politischen Vertretern. Mit klarer Mehrheit begrüßte der Bürgerschaftsrat die Umsetzung des geplanten Geothermieprojekts der badenova-Tochter WÄRMEPLUS in der Region.

Intensive Auseinandersetzung mit der Geothermie
Vorausgegangen war ein mehrstufiger Bürgerschaftsrat mit zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern aus der Region. In vier Abendveranstaltungen mit intensiven Anhörungen von Expertinnen und Experten, vielen Stunden Detailarbeit zu zentralen Themen sowie einer Abstimmung zu 74 Bewertungen und Empfehlungen entstand der 60-seitige Abschlussbericht.

Aus Skepsis wurde Zustimmung:
Im Bürgergutachten erklären die Teilnehmenden zu jedem Themenbereich und in detaillierter Abstimmung, warum sie zu welchen Ergebnissen gekommen sind. Dabei wurde in der öffentlichen Vorstellung im Kurhaus Bad Krozingen deutlich, dass die Mehrheit der Beteiligten aufgrund der für die Region prägenden Ereignisse aus Staufen mit großer Skepsis in den Prozess gestartet waren. Diese Skepsis legte sich im Laufe des Dialogprozesses, umso mehr Wissen sich die Beteiligten u.a. auch bezüglich des geplanten technischen Verfahrens aneignen konnten. Es zeigten sich für die Frauen und Männer die Unterschiede des von der badenova geplanten hydrothermalen Verfahrens zu den anderen Verfahren, die in Staufen und Straßburg-Vendenheim zu Problemen geführt hatten.

„Eigentlich hört man in den Medien nur etwas zu den schief gegangenen Beispielen. Das vermittelt ein falsches Bild und macht den Leuten Angst“, so ein Teilnehmer. Ein weiterer Beteiligter ergänzt: „Als Teilnehmer des Bürgerrates fühle ich mich schon ein wenig wie ein kleiner Experte in Diskussionen im Freundeskreis und dort als entschlossener Befürworter…“ Der Bürgerrat war sich einig, wie wichtig es ist, die Wärmewende anzuschieben und in der Region einen aktiven Beitrag zu leisten. 

Positives Abstimmungsergebnis:
Die Zufallsbürgerinnen und Zufallsbürger haben mit der Übergabe ihres Bürgergutachtens eine klare Unterstützung für das Vorhaben ausgesprochen, was die Abstimmungsergebnisse belegen: Von den 34 Bürgerinnen und Bürgern, die bis zum Schluss mit abgestimmt haben, sprechen sich 31 bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen für die Umsetzung des Projekts der badenova-Tochter WÄRMEPLUS aus.

Trotz der insgesamt großen Zustimmung für das Projekt wurde auch deutlich, dass nicht alle Punkte als unkritisch gewertet wurden. Gerade im Bereich Haftung hat der Rat der badenova auch klare Forderungen mitgegeben, deren Umsetzbarkeit es zu klären gilt. Als wichtiges Zeichen, dass der Bürgerschaftsrat als Gremium ernst genommen wird und die Ergebnisse auch im weiteren Prozess berücksichtigt werden, sehen die Zufallsbürgerinnen und Zufallsbürger, dass badenova bereits einen Arbeitskreis ins Leben gerufen hat, der sich explizit mit den noch offenen Themen in Bezug auf die Haftung beschäftigt.

Dank für Transparenz und Offenheit in der Kommunikation: 
Insbesondere die ausführliche Anhörung von Expertinnen und Experten zu den vielen selbst formulierten Fragen wurde als sehr positiv bewertet. Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmenden fühlte sich am Ende des Dialogprozesses umfassend über die Vor- und Nachteile der geplanten Anlage informiert. Auch die transparente und offene Kommunikation seitens der WÄRMEPLUS wurde hervorgehoben, und die Idee, zufällig ausgewählte Bürger*innen an der Gestaltung dieses Prozesses teilhaben zu lassen, war ein tolles, wertvolles Erlebnis", so eine der Zufallsbürgerinnen in ihrem persönlichen Fazit.

Dank der politischen Vertreter und der badenova an die Teilnehmenden
Bürgermeister Volker Kieber zeigte sich beeindruckt von der Intensität und Beharrlichkeit, mit der sich die 34 zufällig ausgewählten Bürger*innen bis zum Schluss in das Thema eingebracht hatten und bedankte sich im Namen des politischen Begleitgremiums und damit auch stellvertretend für seine Amtskollegen in der Region bei den Teilnehmenden für ihr herausragendes ehrenamtliches Engagement. "Diese Form der Partizipation durch den Bürgerschaftsrat ist in der Region bisher einzigartig und macht Sie auf unserem Weg zur Klimaneutralität auch zu Botschaftern in Sachen Klimawende", so der Bürgemeister. Sein Dank ging aber auch an die badenova, die ein solch transparentes und öffentliches Projekt ermöglicht habe. Er freue sich auch darauf, demnächst Vertreter des Bürgerschaftsrates in einer der nächsten Gemeinderatsitzungen begrüßen zu dürfen, um dem Gemeinderat das Projekt vorzustellen.
Dank gab es auch von badenova-Vorstand Heinz Werner Hölscher sowie vom Leiter des Umweltschutzamtes der Stadt Freiburg, Dr. Klaus von Zahn.
Die Vorstellung im Kurhaus hat gezeigt, dass die Energiewende einen großen Rückhalt in der Region besitzt.

Das Schlussgutachten sowie weitere Informationen zum Thema Geothermie finden Sie unter: www.bad-krozingen.de/geothermie

Schlussbericht Bürgerschaftsrat Geothermie

Weiterführende Informationen zu ERDWÄRME BREISGAU allgemein:
www.badenovawaermeplus.de/erneuerbare-energien/geothermie/geothermie-im-ueberblick/