Volkstrauertag 2023
Einladung zu den städtischen Gedenkveranstaltungen in der Kernstadt und in den Ortsteilen
Bad Krozingen
Sonntag, 19. November 2022, 11.30 Uhr
Am Mahnmal beim Bad Krozinger Friedhof
Ansprachen von Bürgermeisterstellvertreter Josef Heckle, Pfarrer Rolf Kruse (ev. Kirche) und Martina Litterst (kath. Kirche) mit anschließender Kranzniederlegung.
Begleitet von der Gemeindekapelle der Stadt Bad Krozingen und Abordnungen der Freiwilligen Feuerwehr sowie der Deutsch-Französischen Brigade
Ortsteil Biengen
Samstag, 18. November, 18 Uhr
Am Ehrenmal bei der Kirche
Wortgottesfeier mit anschließender Kranzniederlegung
Begleitet von Ortsvorsteher Benjamin Borgas sowie dem Musikverein Biengen und der Freiwilligen Feuerwehr Biengen
Ortsteil Hausen
Sonntag, 19. November, 9 Uhr
Gottesdienst in der St. Johannes Kirche
Danach Kranzniederlegung am Ehrenmal auf dem Friedhof mit
Ansprache von Ortsvorsteherin Petra Elbers. Begleitet vom Musikverein Hausen a.d.M. und der Freiwilligen Feuerwehr Hausen
Ortsteil Schlatt
Sonntag, 19. November, 11 Uhr
Am Kriegerdenkmal vor der Kirche
Ansprache von Ortsvorsteherin Andrea Nolde mit anschließender Kranzniederlegung.
Begleitet vom Musikverein Schlatt und der Freiwilligen Feuerwehr Schlatt
Ortsteil Tunsel
Samstag, 18. November, 18.30 Uhr
In der Pfarrkirche St. Michael
Vorabendmesse mit einer Ansprache von Ortsvorsteher Joachim Eisele
Gedanken zum Volkstrauertag 2023
Bürgermeister Volker KIeber
Frieden ist mehr als die Abwesenheit von Krieg.
(Motto des Volkstrauertages 2023)
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
am kommenden Sonntag gedenken wir am Volkstrauertag jener Menschen, die durch Kriege, Gewalt und Konflikte ihr Leben gelassen haben und wir erinnern uns an die vielen Opfer, die unschuldig ihr Schicksal tragen mussten.
Und wie nie zuvor in der deutschen Nachkriegsgeschichte wird uns schmerzlich bewusst, dass dieser Gedenktag schon lange nicht mehr nur ein jährlich wiederkehrendes Ritual der deutschen Erinnerungskultur an die lange zurückliegenden beiden Weltkriege und ihrer Opfer ist.
Krieg, Tod, Gewalt und Vertreibung – Das alles passiert heute, vor unserer Haustür und auf der ganzen Welt. Fassungslos verfolgten wir im Februar 2022 den Beginn des russischen Angriffskrieges auf den souveränen Staat Ukraine, der seither viel Leid und Tod über das ukrainische Volk gebracht und Millionen von Menschen aus ihrer Heimat vertrieben hat.
Mit Entsetzen haben wir die unfassbare Brutalität des terroristischen Anschlags der Hamas am 7. Oktober auf die israelische Zivilbevölkerung und den Gegenschlag Israels in den Nachrichten verfolgt. Nun müssen wir befürchten, dass sich die daraus resultierenden kriegerischen Auseinandersetzungen in Israel und im Gazastreifen immer mehr zu einem Flächenbrand im Nahen Osten entwickeln und vor allem den Kräften in die Hände spielen, deren Ziel es ist, den Staat Israel auszulöschen.
Und schon lange können wir nicht mehr sagen: Das geht uns nichts an. Zu Beginn des Ukraine-Krieges haben wir vor allem die wirtschaftlichen und durch die vielen Geflüchteten auch die humanitären Auswirkungen zu spüren bekommen. Zudem erleben wir gerade die Auswirkungen der Gewalt im Nahen Osten auf das Zusammenleben und den gesellschaftlichen Frieden in unserem Land. Regelmäßig kommt es zu Ausschreitungen bei pro-palästinensischen Demonstrationen, die oftmals einhergehen mit einer Verherrlichung der Taten der Terrororganisation Hamas sowie antisemitischer Hetze, verbunden mit dem Aufruf zur Vernichtung des Staates Israel. Und schon wieder müssen Juden in unserem Land um die Sicherheit ihrer Kinder und Familien fürchten!
Das dürfen wir nicht tolerieren und wir müssen diejenigen, die unsere freiheitlich demokratische Grundordnung nicht achten und die Meinungs- und Redefreiheit in unserem Land ausnutzen, um öffentlich Volksverhetzung zu betreiben und zum Terror aufrufen, entschieden in ihre Schranken verweisen. Deutschland ist ein weltoffenes Land, in dem Menschen mit ganz unterschiedlicher Herkunft, mit unterschiedlichen Erfahrungen, Religionen zusammenleben. Letztendlich ist hier die Durchsetzung von Rechtsstaatlichkeit eine elementare Voraussetzung für ein friedliches Miteinander und jede Freiheit hat ihre Grenzen, wenn sie in Gewalt und Hass umschlägt und damit unseren Grundsatz der unantastbaren Würde und Freiheit aller untergräbt.
All das erinnert uns daran, dass Frieden kein selbstverständliches Gut ist. Als Bürgermeister trage ich eine Verantwortung, für das Wohl unserer Bürgerinnen und Bürger einzustehen und gleichzeitig für Frieden und Verständigung einzutreten. Möge der Volkstrauertag uns deshalb dazu bewegen, nicht nur der Vergangenheit zu gedenken, sondern auch die Gegenwart zu reflektieren.
Frieden ist mehr als die Abwesenheit von Krieg. Frieden ist Arbeit und
braucht Selbstreflexion, erfordert Toleranz, Respekt und Verständnis für andere. Lassen Sie uns die Werte des Friedens hochhalten und gemeinsam
daran arbeiten, eine Zukunft zu gestalten, in der extremistische Kräfte keine Chance haben und in der unsere Kinder auch weiterhin in Sicherheit
und Harmonie aufwachsen können.
Ihr Bürgermeister Volker Kieber