Aktuelle Meldung

Zur offiziellen Unterzeichnung konnte Bürgermeister Volker Kieber am Mittwoch den stellvertretenden Hauptgeschäftsführer der IHK Südlicher Oberrhein, Alwin Wagner sowie Projektleiter Thomas Kaiser begrüßen. Die Vereinbarung unterzeichneten neben Bürgermeister Volker Kieber und Alwin Wagner auch Peter Lob für den Gewerbeverband und Dr. Gabriela Moser für den Verkehrsverein. Ebenfalls anwesend war der Lenkungskreis, dessen Mitglieder, bestehend aus örtlichen Vertretern von Handel, Gewerbe, Gastronomie Hotellerie, Dienstleistungsunternehmen, der Stadtverwaltung sowie der Kur- und Bäder GmbH, in den nächsten sechs Monaten aktiv an dem IHK-Projekt mitarbeiten werden. Dabei hat Projektleiter Thomas Kaiser für Bad Krozingen so einige Punkte auf der To-Do-Liste stehen. Diese reichen im ersten Teil von einer gemeinsamen Stadtbegehung, Besucherfrequenzzählungen sowie der Befragung von Passanten bis hin zu Beratungsangeboten für die Innenstadtbetriebe in Sachen Nachfolge, digitale Sichtbarkeit oder Außendarstellung. Auf Basis der Stärken und Chancen werden dann weitere Maßnahmen erarbeitet.

Bürgermeister Volker Kieber freut sich, dass die Stadt Bad Krozingen in das Beratungsprogramm aufgenommen wurde: „Unsere Innenstädte sowie insbesondere der Einzelhandel und die Gastronomie stehen nicht zuletzt in Folge der Corona-Pandemie, der Ukraine-Krise und der stark gestiegenen Energiekosten vor großen Herausforderungen. Ich erachte es deshalb als wichtig, dass wir bei unseren gemeinsamen Bemühungen um den Erhalt der Vitalität und dem Ausbau der Vielfalt in unserer Innenstadt durch eine sachkundige und professionelle Begleitung seitens der IHK unterstützt werden.“

Dabei sieht er Bad Krozingen bereits gut aufgestellt, nicht zuletzt durch die innerstädtischen Sanierungsmaßmaßnahmen, die im Süden vom Kreisel am Schulzentrum bis zur Neuen Mitte reichen und mit der Fertigstellung des Rathausanbaus kurz vor dem Abschluss stehen. Gleich im Anschluss wolle man dann das Sanierungsgebiet in Richtung Norden bis zum Kreisel Autohaus Willig angehen, beschreibt Kieber die städtebaulichen Pläne und Maßnahmen zur Aufwertung des Innenstadtbereichs. Investiert wurde außerdem bereits in ein modernes Fußgängerleitsystem und bis zum Sommer wolle man mit dem neuen digitalen Parkleitsystem an den Start gehen. Dabei gehöre zum innerstädtischen Mobilitätskonzept der Stadt auch der ehrenamtlich betriebene Bürgerbus, durch den insbesondere für Senioren die Möglichkeit geschaffen wurde, jederzeit bequem in die Innenstadt zu gelangen. Und wer mit dem Auto nach Bad Krozingen komme, für den stünden nach wie vor alle Parkplätze zwar zeitbeschränkt, aber kostenlos zur Verfügung, so der Bürgermeister. Große Frequenzbringer seien zudem die Vita Classica Therme und der nahe der Innenstadt gelegene Kurpark, ebenso wie der mitten im Ort gelegene Bahnhof. Auch ein attraktives und umfangreiches Veranstaltungsprogramm biete immer wieder Anlass, nach Bad Krozingen und in die Innenstadt zu kommen.

Für den stellvertretenden Hauptgeschäftsführer der IHK Südlicher Oberrhein, Alwin Wagner, kommt es nicht von ungefähr, dass sich die IHK mit dem Thema Innenstadtberatung befasst.  Immerhin, so habe eine Analyse ergeben, wären nach wie vor allein im Zuständigkeitsbereich der IHK Südlicher Oberrhein rund 8000 Handelsbetriebe, Dienstleistungsunternehmen sowie Handwerksbetriebe in Innenstadtlagen angesiedelt, so Wagner. Es gelte deshalb, auch die für die IHK wichtigen Wirtschaftszentren zu stärken und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Strukturelle Phänomene, die durch Corona teilweise noch verstärkt wurden sowie in zunehmendem Maße auch die Nachfolgeproblematik bei Handel und Gewerbe würden zum Leerstand von vielen Ladengeschäften beitragen und zur Auflösung von Betrieben führen. Deshalb gehe es bei der Innenstadtberatung auch um einen perspektivischen Ansatz.

Das Konstrukt Innenstadtberatung mache aber nur als Gemeinschaftsaktion Sinn, wie er betont. Hier stellte er der Stadt Bad Krozingen bereits ein gutes Zeugnis aus, denn sie sei bisher die einzige teilnehmende Kommune, in der sich ein so breit aufgestellter Lenkungskreis bereits vor dem offiziellen Start zusammengefunden und auch schon getagt hätte.

Auch Peter Lob, Vorsitzender des Bad Krozinger Gewerbeverbandes, betont, wie wichtig es sei, gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Dies sei in Bad Krozingen seit jeher eine gelebte Einstellung und man habe so im Zusammenspiel von Stadt, Gewerbeverband und der Kur- und Bäder GmbH bereits viele Herausforderungen erfolgreich gemeistert. Deshalb sei man im Lenkungsausschuss auch offen für Kritik und Verbesserungen und werde proaktiv die Innenstadtentwicklung weitertreiben.

Das kann die Vorsitzende des Bad Krozinger Verkehrsvereins, Dr. Gabriela Moser, nur bestätigen. Aber auch wenn man in vielen Bereichen schon gut aufgestellt sei, gebe es noch genug Verbesserungsbedarf in der Innenstadtentwicklung, über den man gemeinsam nachdenken müsse. Für den Tourismus spiele dabei, neben dem Angebot an Handel, Gastronomie und Dienstleistung, gerade die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt eine wichtige Rolle. Hier gelte es, auch künftig attraktive Besuchsanlässe zu bieten.

IHK Projektleiter Thomas Kaiser freut sich bereits auf die konstruktive Zusammenarbeit mit dem engagierten Lenkungskreis in Bad Krozingen. Insgesamt nehmen zeitgleich drei Kommunen aus dem Markgräflerland am IHK Beratungsprojekt teil, neben Bad Krozingen sind dies Müllheim und Staufen. Dabei gebe es in jeder Stadt individuelle Herausforderungen, die es gelte, gemeinsam mit den jeweiligen Akteuren herauszuarbeiten und in einen entsprechenden Maßnahmenkatalog einfließen zu lassen, so der Innenstadtberater.

Unterzeichneten die Vereinbarung „Lokales Bündnis Innenstadt Bad Krozingen“: (vorne, v.l.) Peter Lob, Vorsitzender des Gewerbeverbandes Bad Krozingen, Alwin Wagner, stv. Hauptgeschäftsführer IHK Südl. Oberrhein, Bürgermeister Volker Kieber und Gabriela Moser, Vorsitzende des Bad Krozinger Verkehrsvereins. Dahinter die Mitglieder des Lenkungskreises.

Foto: Stadt Bad Krozingen.