Gewinner des Architektenwettbewerbs zur Erweiterung der Johann-Heinrich-von-Landeck-Schule stehen fest.


Ein bauliches Gesamtkonzept für die künftige Landeck-Grundschule

Wenn die Werkrealschule ab dem Schuljahr 2025/26 den bestehenden Schulverbund mit der Johann-Heinrich-von-Landeck-Schule verlässt und gleichzeitig mit der Max Planck-Realschule zusammengelegt wird, soll der Ganztagsbetrieb an der Grundschule Landeck spätestens zum Schuljahr 2026/27 in Wahlform aufgenommen werden. Um den Anforderungen des Ganztagsbetriebes gerecht zu werden und nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund steigender Schülerzahlen, hatte der Gemeinderat am 8.2.2024 den Neubau einer Mensa mit sechs darüber liegenden Betreuungsräumen sowie den Umbau der Bestandsgebäude beschlossen. Dabei sollte über einen Architektenwettbewerb ein Gesamtkonzept für die Landeck-Schule umgesetzt werden mit dem Ziel,  sowohl  eine harmonische Integration von Neubau und Bestand zu schaffen, als auch ein nachhaltiges, einheitliches, von Holz und warmer Materialität geprägtes Erscheinungsbild. Die geänderten pädagogischen Anforderungen sollten dabei ebenso berücksichtigt werden, wie die  Entwicklung eines kindgerechten Orientierungssystems, das sich durch die gesamte Schule zieht und insbesondere im Bestand umgesetzt werden soll.  Vorgesehen ist, die Schule in zwei Bauabschnitten neu- und umzubauen. Der Fokus liegt dabei auf dem Neubau der Mensa. Mit deren Bau möchte man bereits  2005 in die Umsetzung gehen. In einem zweiten Bauabschnitt könnte dann der Umbau des Bestandsgebäudes unter  Berücksichtigung des bereits vorliegenden Raumprogramms erfolgen, der sich an die gestiegenen Schülerzahlen anpasst und aufgrund der Umnutzung zur Ganztagsschule ein Gesamtkonzept zur besseren Vernetzung und Anbindung der einzelnen Gebäude vorsieht. Hier ist eine sukzessive Umsetzung ab 2026/27 geplant, bei der insbesondere die Anbindung des Bestandsgebäudes an den Neubau der Mensa im Fokus steht. Dabei sollen sowohl architektonisch als auch landschaftsplanerisch Lösungen für die großen Distanzen innerhalb des Schulgeländes gefunden werden, um ein harmonisches und auch barrierefreies Gesamtgefüge zu schaffen.

Ergebnis des Realisierungswettbewerbs
Dieser Herausforderung stellten sich insgesamt 16 Architekturbüros, die an dem von der Stadt Bad Krozingen ausgelobten Realisierungswettbewerb zur Erweiterung der Landeck-Schule teilnahmen. Und auch wenn nur drei Arbeiten prämiert werden konnten, bescheinigte das Preisgericht, das sich aus Architekten, Landschaftsarchitekten und Ingenieuren sowie aus Vertretern der Stadtverwaltung und des Gemeinderates zusammensetzte, allen eingereichten Arbeiten ein hohes Maß an Qualität und Kreativität bei der Umsetzung der architektonischen, funktionalen  und freiraumplanerischen Anforderungen. Während des eintägigen, intensiven Auswahlverfahrens, das vom Offenburger Architekten Fred Gresens geleitet wurde, flossen in das Urteil der Sach- und Fach-Jury auch die Argumente und Hinweise der zukünftigen Nutzer ein, die als nicht-stimmberechtigte Gäste teilnahmen.

Mit dem ersten Platz zeichnete die Jury den Entwurf des Konstanzer Architekturbüros Schaudt Architekten und des Offenburger Landschaftsarchitekturbüro w+p Landschaften aus. Der zweite Platz ging an den Entwurf der Freiburger Architekten Böwer Eith Murken Hautau Winterhalter und das Landschaftsarchitekturbüros RAMTHUN aus Baden-Baden und den dritten Platz belegten  Kaiser Architekten aus  Stuttgart und das Architekturbüro BJW Architekten aus Rottweil, in Zusammenarbeit mit dem Stuttgarter Landschaftsarchitekten Wolfgang Blank. 

Mensa-Entwurf war ausschlaggebend
Beim Siegerentwurf hatte die Jury vor allem der schlüssige und präzise gesetzte neue Baukörper der Mensa überzeugt, der mit seinem architektonischen Erscheinungsbild als gelungen und passend empfunden  wurde. Aber auch die Leitidee der Öffnung und Durchwegung in West-Ost-Richtung fand sowohl bei der Jury als auch bei den künftigen Nutzern große Zustimmung.  Ebenso wie die im Entwurf formulierte Grundidee der "bewegten Schule", die  sowohl in der Clusterung der Gebäudekörper, wie auch im Element des vorgeschlagenen Rundwegs, dem «Loop», der als Wegeverbindungsband die Baukörper zusammenfasst, erkennbar ist. Begrüsst wurde zudem der ressourcenschonende und konstruktiv sensible Umgang mit dem Bestand. " Insgesamt stellt der Entwurf einen sehr eigenständigen Wettbewerbsbeitrag dar, der sowohl in seiner Grundkonzeption wie auch in der architektonischen Umsetzung überzeugt und auch eine wirtschaftliche und nachhaltige Umsetzung erwarten lässt", so das abschließende Jury-Urteil.

Innovative Planungslösungen
Für Bürgermeister Volker Kieber und Bauamtsleiter Jan Möhring stellt das Ergebnis einen gelungenen Auftakt für die weiteren Planungen beim zukunftsfähigen Ausbau der Landeck-Schule dar:
„In einem sehr gut besetzten Wettbewerbsverfahren hat sich das Preisgericht nach reiflicher Abwägung für die Lösung mit der überzeugendsten Mensa entschieden. Damit hat sie den ursprünglichen Planungsanlass in den Vordergrund gestellt und den Weg der Landeckschule zu einer Ganztagsschule eröffnet. Die Fülle an innovativen Planungslösungen im gesamten Verfahren werden sich sicherlich sehr positiv auf die weitere Entwicklung der Schule auswirken.“

Dabei betonen sie aber auch, dass es sich hierbei nicht um fertige Vorentwürfe handele, sondern um Teilentwürfe. die nun noch im Detail in Absprache mit der Verwaltung, dem Gemeinderat und den späteren Nutzern bearbeitet werden müssten.  Im weiteren Verlauf werden deshalb nun die Preisträger im Rahmen eines Verhandlungsverfahrens zur Überarbeitung der Planung sowie zur Abgabe eines Angebotes für die Planungsleistungen aufgefordert.

Öffentliche Besichtigung der eingereichten Entwürfe
Allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern möchte die Stadtverwaltung die Gelegenheit geben, sich sowohl ein Bild von den prämierten Konzepten als auch von den anderen eingereichten Plänen und Modellen zu machen. Diese werden an drei Terminen im Januar im Clara-Schumann-Haus aus- und vorgestellt:

7.1.2025 -       8.30 - 11 Uhr
8.1.2025 -       10 -13 Uhr
9.1.2025 -       14 -18 Uhr
im Clara-Schumann-Haus, Saal1 (CIara-Schumann-Str. 3a, BadKrozingen)

Siegerentwurf des städtebaulichen Realisierungswettbewerbs für die Erweiterung der Landeck-Schule

© schaudt architekten gmbH

Den ersten Platz belegte der Entwurf des Konstanzer Architekturbüros Schaudt Architekten, zusammen mit dem Offenburger Landschaftsarchitekturbüro w+p Landschaften