Deckelung der BioNTech-Abgabe gefährdet erfolgreiche Impfaktionen


Vor einer Woche ist unsere Impfaktion für ALLE im Aquarado an den Start gegangen. Eine Aktion, die wir gemeinsam mit den örtlichen Hausärzten, der Freiwilligen Feuerwehr und der Kur- und Bäder GmbH organisiert haben. Angesichts der rasanten Dynamik, mit der sich die
vierte Corona-Welle derzeit entwickelt, haben wir hier die Notwendigkeit gesehen, rasch und in Eigeninitiative zu handeln, um den notwendigen Impffortschritt sowohl bei den Erstimpfungen als auch bei den Boosterimpfungen voranzutreiben. Dies vor allem auch vor dem Hintergrund, dass die Kreisimpfzentren geschlossen wurden und alternative, niederschwellige Impfangebote von Land und Landkreis noch nicht, bzw. auch nicht flächendeckend für alle Regionen angeboten werden können.

Und dass der Impfwillen in der Bevölkerung zunimmt, das haben bereits die ersten beiden Tage unserer Impfaktion gezeigt: Am Freitag wurden innerhalb von wenigen Stunden 850 Personen aus der Region und sogar weit über die Landkreisgrenzen hinaus mit dem BioNTech-Vakzin geimpft und am Montag waren es 658, die geduldig in der Schlange
standen, um sich schnell und unbürokratisch ihre Erst- oder Boosterimpfung geben zu lassen. Dies war nur möglich, durch die Initiative und den großartigen Einsatz der teilnehmenden Hausärzte, denen ich an dieser Stelle noch einmal meinen großen Dank aussprechen möchte.

Und so soll es nun eigentlich noch bis Weihnachten weitergehen. Sollte allerdings die Bundesregierung tatsächlich ihre Absicht, die Abgabe von BioNTech drastisch zu beschränken, in die Tat umsetzen, dann wird dies auch Auswirkungen auf unsere Impfaktion haben oder sogar deren Ende bedeuten.

Zumal eine sogenannte Kreuzimpfung mit dem alternativen Impfstoff Moderna um vieles aufwändiger wäre und auch eines größeren Beratungseinsatzes bedürfte, der letztendlich auf Kosten der Impfzeiten durchgeführt werden müsste. Dies hätte zur Folge, dass nur noch ein Bruchteil der Impfwilligen tatsächlich auch in absehbarer Zeit geimpft werden könnte.

Diese Entscheidung ist für mich deshalb, ebenso wie für viele meiner Amtskollegen, absolut unverständlich. Gerade in der jetzigen Phase, in der eine der schwersten Corona-Wellen auf uns zurollt, ist eine Reduzierung des Impfstoffes, dem die Menschen am meisten vertrauen, sicherlich das falsche Signal. Stattdessen sollten wir nun alles daransetzen, um pragmatisch und möglichst unbürokratisch handeln zu können und zu motivieren, statt zu verunsichern. Das erwarte ich sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene!

Und damit uns das gelingt, ist Bad Krozingen bereit, auch weiterhin eigenverantwortlich seinen Beitrag zu leisten und nach kreativen Lösungen zu suchen, zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger in unserer Stadt und in der Region!

Volker Kieber
Bürgermeister der Stadt Bad Krozingen