Die Städtepartnerschaften, Städtefreundschaften und die sonstigen internationalen Beziehungen der Stadt Bad Krozingen


Die Pflege internationaler Beziehungen ist der Stadt Bad Krozingen sehr wichtig und wird entsprechend gefördert. Eine ganz bedeutende Rolle spielt dabei der Verein „Verbindungen International Bad Krozingen e.V.“ (kurz VIB genannt), dessen Vorsitz Bürgermeister Volker Kieber innehat.

VIB wurde im Jahre 1984 gegründet mit dem Ziel, die internationalen Beziehungen der Stadt Bad Krozingen im weitgehendsten Sinn zu unterstützen. Der Verein zählt z.Zt. ca. 220 Mitglieder und ist bei der Pflege der  Internationalen Städtepartnerschaften, Schulpartnerschaften, Städtefreundschaften und sonstigen internationalen Kontakten nicht mehr wegzudenken. Der jeweils amtierende Bürgermeister ist Kraft seines Amtes der Vorsitzende des Vereins und gewährleistet so eine intensive Zusammenarbeit zwischen der Stadt und dem Verein.

Frankreich

Die ersten Kontakte im Hinblick auf eine mögliche Städtepartnerschaft zwischen  einem der ältesten Thermalkurorte Europas in Frankreich, Gréoux-les-Bains und Bad Krozingen kamen auf die Initiative von Mauricette Chupin zustande. Frau Chupin lebte über viele Jahre mit ihrer Familie in der Nachbarstadt Freiburg i.Br. und kannte daher Bad Krozingen sehr gut. Gréoux-les-Bains hat ca. 2.500 Einwohner, liegt in der Haute-Provence und ist ca. 80 km von Marseille entfernt. Die Städtepartnerschaft wurde  im Jahre 1985 offiziell besiegelt und zwar zusammen mit dem Nachbarort Esparron de Verdon (ca. 330 Einwohner). Idyllisch am Lac d´Esparron gelegen mit einem großen Freizeitangebot (mehrere Campingplätze, Segelschule, Badeplätze etc.)  der in den Sommermonaten die Bewohnerzahl auf mehrere Tausend ansteigen lässt.
Seit Beginn der Beziehungen findet jedes Jahr ein reger Austausch zwischen Bürgerschaft, Vereinen und auch Politik statt. So initiierte man  in der Vergangenheit gemeinsame Gemeinderatsitzungen unter anderem  zum Thema „Umweltschutz“. Das im Januar jeden Jahres stattfindende St. Sebastianfest in Gréoux-les-Bains (der heilige St. Sebastian ist der Schutzpatron der Stadt), die Fastnacht und der Weihnachtsmarkt in Bad Krozingen sind regelmäßig Anlass für gegenseitige Besuche. Ein jährlich stattfindender Deutsch-Sprachkurs für Schüler aus den französischen Partnergemeinden bietet die Möglichkeit des Austausches unter der jungen Generation. Ebenso beliebt ist das Angebot der Partnerstädte, hauptsächlich während der Sommerferien im Rahmen eines Praktikums die Kenntnisse in der jeweiligen Landessprache zu verbessern. Guten Anklang hat inzwischen auch das sog. „Bierfest“ gefunden, welches alle zwei Jahre im Spätsommer mit Unterstützung der Bad Krozinger Bürgerschaft in Gréoux-les-Bains ausgerichtet wird.  
Es versteht sich von selbst, dass die provencalen Partnergemeinden inzwischen ein gern gewähltes Urlaubsziel für die Bad Krozinger Bevölkerung geworden sind.  
Das Wohnen in Gastfamilien (Homestay) ist wie in allen weiteren Auslandsbeziehungen von Bad Krozingen ein wesentliches Element zur Verfestigung der Kontakte in der Bevölkerung.
 

Japan

Die Thermalquellen von Naoiri (ca. 3.000 Einwohner), mit die kohlensäurehaltigsten in ganz Japan veranlassten im Jahre 1989 den damaligen Bürgermeister Man´ichi Iwaya mit Gemeinderäten und Geschäftsleuten die europäische Bäderkultur näher kennen lernen zu wollen. Man versprach sich mit diesem Besuch neue Impulse für Naoiri und neue Perspektiven für die junge Generation. Mit dem Besuch von Bad Krozingen erhoffte man einen Thermalkurort vorzufinden, der wie die Heimatgemeinde ähnlich strukturiert ist. Gleich beim ersten Besuch entwickelten sich Sympathien, die bis heute die im Jahre 2004 geschlossene offizielle Städtepartnerschaft positiv beeinflussen. 
Dank der Anstellung von deutschsprachigen Koordinatoren in der Stadtverwaltung Taketa-Naoiri gestaltet sich der Austausch ohne sprachliche Barrieren. In diesem Zusammenhang sei auch der Deutsch-Japanische Kulturverein Freiburg i.Br. erwähnt. 
Die  guten Beziehungen zu Bad Krozingen trugen wesentlich zum Bau des Thermalbades „Gozenyu“ in Naoiri im Jahre 1998 und zum Abschluss einer Thermenpartnerschaft mit der „Vita Classica“  Bad Krozingen im Jahre 1999 bei. Der japanische Garten und das Japanische Ruhehaus in der Vita Classica zeugen von der großen Verbundenheit mit der japanischen Partnerstadt. Bei japanischen Bäderfachleuten ist die „Vita Classica“ inzwischen ein begehrtes Reiseziel. Seit 1999 besteht auch ein intensiver Schüleraustausch zwischen der Max-Planck-Realschule Bad Krozingen und der Taketa (Naoiri)-Junior-Highschool. Auch die Weinregion um Bad Krozingen hat es den japanischen Freunden inzwischen sehr angetan. Die Folge war die Gründung einer gemeinsamen Weinhandelsgesellschaft mit dem Namen NAKRO, die den Weinexport nach Japan erfolgreich betreibt. Eng damit verbunden sind Bad Krozinger Weinbaubetriebe, die auf dem Krozinger Rebberg Weinanbauflächen den japanischen Freunden gewidmet haben. Trotz 10.000 km Entfernung ließen es sich schon mehrere Vereine nicht nehmen, die jeweilige Partnerstadt näher kennen zu lernen. 
Auch nach der Eingemeindung von Naoiri zusammen mit den Gemeinden Kuju und Ogi nach Taketa (ca. 17.000 Einwohner)  im Frühjahr 2005 entwickelt sich die Städtepartnerschaft stetig weiter.

Slowakei

Das in Bad Krozingen lebende Ehepaar Steinhübl gab im Jahre 1991 anlässlich der 5-Jahresfeier der Partnerschaft mit den beiden südfranzösischen Gemeinden den Impuls, auch mit einer Stadt in Osteuropa, ihrer ehemaligen Heimat, eine Städtepartnerschaft einzugehen. Mit Bojnice (ca. 5.000 Einwohner), einem der ältesten Heilbäder in der Slowakei fand man einen Partner, zu dessen Bevölkerung sich die Freundschafsbeziehungen immer mehr entwickeln. Eine offizielle Städtepartnerschaft besteht seit Juli 2011. Bojnice, ca. 170 km nordöstlich der Hauptstadt Bratislva gelegen, ist auch bekannt durch das den Ort prägende Schloss im neugotischen Stil und auch durch einen der größten Zoologischen Gärten des Landes. 
In den Beziehungen zwischen Bad Krozingen und Bojnice hat der Schüler- und Praktikantenaustausch einen hohen Stellenwert.September 2001 in Bad Krozingen, das Herbstfest 2006 in Bojnice sowie die Teilnahme an mehreren Internationalen Städtebegegnungen im Rahmen von EU-Projekten in Bojnice.

Lettland

Die Ehrenbürgerin von Bad Krozingen, die lettische Philosophin und Schriftstellerin Zenta Maurina, verstorben im Jahre 1978, eröffnete Bad Krozingen auch inzwischen vielfältige Kontakte in die noch junge Baltische Republik Lettland. Entscheidend für diese Freundschaftsbeziehungen war der Konzertaufenthalt des Vokalensemble „Nianse“ aus der lettischen Hauptstadt Riga im November 1992. Es vergeht kaum ein Jahr, ohne dass Chöre, Tanz- und Instrumentalgruppen aus Riga, Jurmala, Liepaja und Balvi den letzten Wohnort der  bekannten lettischen Persönlichkeit Zenta Maurina nicht besuchen. 
Auch bei diesen Freundschaftsbeziehungen darf nicht unerwähnt bleiben, dass schon seit längerem Kontakte zwischen Schulen bepflegt werden, insbesondere mit dem Natalja-Draudzina-Gymnasium in Riga. Bad Krozingen ist auch bei jungen Letten, die ihre deutschen Sprachkenntnisse vervollständigen möchten, ein gern besuchter Ort im Rahmen eines Praktikums. 
Im Gegenzug erfreuen sich die alle zwei Jahre in Riga stattfindenden Tanz- und Sängerfeste  bei der Bad Krozinger Bevölkerung inzwischen einer großen Beliebtheit.

Australien

Die guten Erinnerungen an  die Sprachaufenthalte während ihrer Schulzeit in Bad Krozingen motivierten Lindy Steel, Deutsch-Lehrerin an der Springwood-State-Highschool in Brisbane, die immer noch bestehenden freundschaftlichen Kontakte in das 16.000 km entfernte Bad Krozingen wieder aufleben zu lassen. So kam es im Dezember 1989 zum ersten Schüleraustausch zwischen der Springwood-State-Highschool und mehreren weiterführenden Schulen in der Region um Bad Krozingen. Dieser Austausch mündete im Jahre 1994 in eine offizielle Schulpartnerschaft mit der Max-Planck-Realschule Bad Krozingen, die mit jährlichen Austauschprogrammen gepflegt wurde. Entscheidend für diesen erfolgreichen Schüleraustausch war das unermüdliche Engagement der Lehrkräfte Hildegard Künstle und Lothar Moehrke auf deutscher Seite über viele Jahre hinweg.
Seit 2005 ruht das Austauschprogramm. Man ist z.Zt. jedoch bemüht, diese langjährige Tradition wieder mit Leben zu erfüllen.
 
Kurz gesagt: „Verbindungen International Bad Krozingen e.V.“ ermöglicht und unterstützt im Auftrag der Stadt völkerverbindende Aktivitäten der Bürgerinnen und Bürger.

Hier finden Sie weitere Informationen zu den Aktivitäten des Vereins "Verbindungen International Bad Krozingen".