Interaktive Stadtrallye - Jugendhearing einmal ganz anders


Alle Jugendlichen besitzen ein Handy, bzw. ein Smartphone. Warum also nicht einmal ein Jugendhearing anders als bisher gestalten, dachte sich das Team des städtischen Jugendzentrums und des Fachbereichs Generation & Integration. Fanden die jährlichen Jugendhearings bisher immer an einem festen Ort, beispielsweise im Josefshaus, in Form von World Cafes statt, ging es in diesem Jahr in die Stadt und an all die für Jugendliche relevanten Orte wie: Skatepark; Fußballplatz; Aquarado; JUZE; Basketball-Platz; Neumagen; Anton-Danner-Park; REWE; Boltzplatz; See im Park; Lindenhütte; Kurpark; Spielplatz; Lammplatz und Rathausplatz .Dabei konnten die Jugendlichen über das interaktives Online-Tool "Mentimeter" direkt vor Ort ihre Meinungen, Wünsche und Ideen zu ihrem Lebensraum weitergeben.

Dass dieses neue Format bei den jungen Menschengut ankam, zeigt die hohe Beteiligung. 13 Klassen mit insgesamt 330 Jugendlichen aller weiterführenden Schulen in Bad Krozingen hatten sich zur Stadtrallye angemeldet. Zum Vergleich: Bisher waren es im Schnitt nur um die 80 Schüler*innen gewesen, die der Einladung der Stadt zum Jugendhearing gefolgt waren. Am stärksten war diesmal das Kreisgymnasium vertreten mit sechs angemeldeten Klassen und 158 angemeldeten Schüler*Innen. Erfreulich auch, dass tatsächlich hälftig Mädchen und Jungen vertreten waren. Im Schnitt waren die Teilnehmer*innen 15 Jahre alt. Der überwiegende Teil kam aus Bad Krozingen, stark vertreten waren aber auch Schallstadt, Hartheim und Ehrenkirchen.

Die Rallye endete auf dem Lammplatz, wo es auf Einladung der Stadt kalte Getränke und einen kleinen Mittagsimbiss vom Restaurant MCello gab. Dort konnten Bürgermeister Volker Kieber, Fachbereichsleiter Jan Fischer und Stadtjugendreferent Ike Fischer dann auch gleich schon die ersten Teilergebnisse des Hearings präsentieren.

Bürgermeister Volker Kieber bedankte sich bei allen Schüler*innen und den Lehrkräften für die Teilnahme am Jugendhearing. Die Ergebnisse seien für die Stadt und auch den Gemeinderat sehr wichtig, um bei zukünftigen Entscheidungen auch die Interessen der jungen Menschen in Bad Krozingen besser berücksichtigen zu können. Erfreut zeigte er sich dabei über die mehrheitliche Aussage, dass es wenig Konflikte an öffentlichen Plätzen gäbe und sich die Jugendlichen in ihrer Stadt sicher fühlten. Erneut zeigte sich, dass sich die meisten Jugendlichen am liebsten im Gebiet Kurpark/Kurgarten II aufhalten. In ihrer Stadt wünschen Sie sich unter anderem mehr Sitzmöglichkeiten, mehr Schatten und mehr Müllentsorgungsmöglichkeiten. Auch sollte die Stadt über die Aufstellung von Wasserspendern an Sportplätzen (Basketballplatz, Fußballplatz, Skatepark, etc.) nachdenken und die Leistungsstärke des freien W-LAN in der Stadt ausbauen.

Wie geht es weiter: Im Anschluss an die Stadtrallye tragen sich die Jugendlichen in Arbeitsgruppen ein, um ihre Projekte voranzubringen und zu unterstützen. Eine große Auswertung, in die auch die Ergebnisse weiterer Umfragen und Hearings, wie z.B. das Jugendhearing um den Skatepark, mit einfließen werden ist für den Oktober dieses Jahres geplant.

Jugendhearings in Bad Krozingen

Der § 41a der Gemeindeordnung Baden-Württemberg sieht vor, dass Kommunen geeignete Verfahren der Jugendbeteiligung zu entwickeln haben. Die Stadt Bad Krozingen konzipiert über das Jugendreferat fortwährend neue Methoden, Jugendliche der Stadt, die in Bad Krozingen wohnhaft sind und /oder ihren Schulstandort haben, partizipativ abzuholen. Damit sollen Bedarfe abbildbar gemacht werden aber auch Verantwortung für die eigene Stadt geweckt und intensiviert werden. Dabei bedient sich Bad Krozingen eines Methodenmix aus medialen Tools, bewährten Erhebungsoptionen und qualitativen Aussagen, die das gesamte Jahr über in Angeboten der offenen Jugendarbeit zusammengetragen werden.

Das Jugendhearing ermöglicht Schüler*innen, die bei diesem Hearing aus der 8.- 10. Klasse als Vertreter*innen aller Bad Krozinger Schulen eingeladen wurden, in den Austausch mit der Entscheidungs-und Verantwortungsebene des Rathauses zu treten. Die Bedürfnisse der Jugend sollen dabei nicht nur gehört werden, sondern bilden Impulse für weitere Diskussionsprozesse hinsichtlich Umsatzbarkeit, Verantwortlichkeit und Finanzierbarkeit von Ideen, Wünschen und Vorschlägen zwischen der Jugend und der Stadt. Dabei soll das Verständnis beider Seiten gefördert, Bezüge zueinander gefunden und Wege gefunden werden, um sowohl Stadtentwicklung als auch Partizipation für alle Bürger*Innen gerecht zu gestalten und wichtige Grundsteine für die Demokratiebildung zu legen.